Was bei Stress im Körper passiert

Heute geht es um ein konkretes Beispiel: Ursprünglich war Stress überlebensnotwendig.
Als die Menschen noch in Höhlen lebten und bei einem Streifzug durch den Wald ein gefährliches, wildes Tier sahen, blieb ihnen nichts anderes übrig als schnellstens die Flucht zu ergreifen.

Das Tier war eine Bedrohung für ihr Leben.
In dem Moment, als sie es erspähten, schüttete ihr Körper große Mengen Adrenalin aus, das Stresshormon.
Sicher kennst du den Ausdruck – fight oder flight.
Adrenalin geht in die Muskeln und bereitet sie darauf vor, Höchstleistungen zu bringen. Das ganze geht blitzschnell.
Vielleicht erinnerst du dich an eine sehr bedrohliche Situation und daran wie schnell du warst, oder wieviel Kraft du plötzlich hattest.
Das alles kann Adrenalin und deswegen war es in früheren Zeiten überlebensnotwendig.
Heute, in unserem Alltag haben die gefährlichen, wilden Tieren eine andere Gestalt und heißen … naja, sagen wir es mal allgemein…es sind Menschen, die uns irgendwie ärgern. Wir fühlen uns angegriffen oder bedroht.
Jetzt passiert immer noch das gleiche – Adrenalinausstoß!
Wir können aber weder fliehen, noch kämpfen, sondern stehen wie angewurzelt, oder sitzen verkrampft – und bekommen jetzt die andere Seite des Adrenalins zu spüren.
Muskeln bereit – Hirn ausgeschaltet.
Ja, Adrenalin reduziert ganz stark unser Denkvermögen und kann es sogar völlig lahm legen. Das nennt man dann einen Blackout.
Der Höhlenmensch, der das Tier sah, musste nicht verhandeln, sondern die Beine unter den Arm klemmen und schnell sein.
Tja, und wir sollen in so einer Situation denken – das ist von der Natur so nicht vorgesehen.
Jetzt weißt du, warum dir die besten Argumente oft erst nach den Diskussionen einfallen.
In Prüfungssituationen kann das sogar zu einem völligen Blackout führen und man weiß seinen eigenen Namen nicht mehr.
Ist ja irgendwie auch ganz beruhigend, dass das völlig normal ist und sogar von der Natur so vorgesehen, damit wir möglichst lange überleben.
Wie wir lernen damit umzugehen und Blackouts vermeiden?
Es gibt viele Möglichkeiten dafür. Wie immer, wenn man sich etwas Neues aneignen will, ist es nötig es wieder und wieder zu tun und so lange zu üben, bis die neuronale Verknüpfung im Gehirn groß genug ist und es sich damit automatisiert hat.
Ein Beispiel hab ich auf der ersten Seite. Es ist eine Atemübung zum kostenlosen downloaden. Wenn man diese beherrscht, ist sie eine wunderbare Erste-Hilfe-Maßnahme in allen stressigen Situationen. Wenn dein System das integriert hat, reicht ein Atemzug um den Adrenalinausstoß zu stoppen und das Hirn wieder anzuschalten.

Viel Spaß beim Üben !